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Erste Gläubigerversammlungen

In den P&R-Insolvenzsachen haben jetzt in der Münchner Olympiahalle die Gläubigerversammlungen stattgefunden. Geladen waren die Gläubiger der P&R Container Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH, der P&R Gebrauchtcontainer Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH, sowie der P&R Transport-Container GmbH. Mehr als 4500 P&R-Gläubiger waren erschienen und bestätigten Rechtsanwalt Jaffé als Insolvenzverwalter. Angemeldet hatten sich doppelt so viele Betroffene.

Für den Ablauf der Versammlungen sorgten 24 Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger, vier Richterinnen und Richter, sowie 39 Justizwachtmeisterinnen und Justizwachtmeister, die vor Ort im Einsatz waren.

Wichtigster Tagesordnungspunkt war wohl der Bericht von Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé, der ausführlich zu Krisenursachen, den Hintergründe der Insolvenz und über die Möglichkeiten zur Verwertung des vorhandenen Vermögens Stellung bezog.

Jaffé betonte, dass er möglichst zügig die Voraussetzungen für eine erste Abschlagsverteilung schaffen und grundsätzlich die gegebenenfalls vorhandene Masse so schnell wie möglich an die Gläubiger auszahlen wolle.

Allerdings müsse zunächst Rechtssicherheit über die generierten Mittel und auch über die festgestellten Forderungen hergestellt sein. Hier seien noch viele rechtliche und steuerliche Fragen zu klären klären.

Jaffé machte Hoffnung: „Wenn wir jedoch wie geplant bei unserem mehrstufigen koordinierten Verwertungskonzept vorankommen, erscheint eine erste Zahlung an die Gläubiger im Jahr 2020 möglich. Dies ist ein vergleichsweise früher Zeitpunkt in Insolvenzverfahren dieser Größenordnung und Komplexität“.

Zunächst müsse weiterhin eine Stabilisierung und Sicherung des Vermögens bei der Schweizer P&R erreicht werden, weil diese Vertragspartner der Leasinggesellschaften ist und dort die Mieteinnahmen bzw. etwaige Veräußerungserlöse auflaufen. Die von dieser Gesellschaft derzeit fast vollständig vermietete Containerflotte (aktueller Bestand 629.832 Einheiten) stelle einen erheblichen Vermögenswert dar. Allerdings sei derzeit eine seriöse Bewertung der Containerflotte nicht möglich, weil diese von mehreren Faktoren abhänge, insbesondere der Möglichkeit der ungestörten Weitervermietung durch die Schweizer P&R, der Entwicklung der Weltwirtschaft, Wechselkursschwankungen und anderen.

Als Anhaltspunkt nannte Jaffé die – unter der Voraussetzung eines weiterhin ungestörten Vermietungs- und Verwertungsprozesses – von der Schweizer P&R erzielbaren Einnahmen. Diese könnten bis Ende 2021 bereits bei rund 560 Mio. Euro liegen, weitere Erlöse seien in den Folgejahren zu erwarten.

„Eine bestmögliche Verwertung im Interesse der Gläubiger ist nur durch eine Kombination aus Weitervermietung und Verkauf der Container erreichbar“, machte Jaffé abschließend deutlich.

Quelle: PM der Kanzlei Jaffé